Rumänien - Barfüßiger Reiseführer (Hobby? Barfuß! 2)
Klima: wärmer als in Deutschland, kälter als in Italien; seit 12 Jahren haben wir aber fast nicht mehr 4 Jahreszeiten, sondern 2: so eine Mischung zwischen Herbst und Winter (übrigens ist dieser der frostigste Winter seit 1993/1994) und Sommer (2002 der kürzeste Sommer seit 1992- Mai bis Mitte September). Meist steiler Übergang zwischen den Jahreszeiten. Etwas niedrigere Temperaturen in Siebenbürgen (Transilvania, Mitte des Landes).
Toleranz: etwas höher für Ausländer (Touristen = Geld). Die Menschen sind aber neugierig, werden sich den Hals verrenken wenn sie Barfüßler(innen) sehen werden, einige werden Fragen stellen ("Ist es Ihnen nicht kalt? ... zu dreckig? ... Angst vor Scherben?" usw.).
Es gibt viele Kurorte, aber Barfußpfade wurden nicht aufgebaut (auch ich habe von Lorenz HP daß es diese gibt). Man kann doch schöne Barfußwanderungen machen.
Polizei: in meiner Barfüßer-Periode begegnete ich barfuß 3 Mal Polizisten (in einer Großstadt), aber keiner hat mir etwas gesagt.
Barfuß Autofahren: das Verkehrsgesetz verbietet es nicht ausdrücklich (Achtung! In Februar werden wir ein neues Gesetz haben, aber ich glaube daß sich in dieser Hinsicht nichts ändern wird). In einigen Handbücher für Amateurautofahrer steht: "Diese Exzentrizität [barfuß am Lenkrad sitzen] kann zu bösen Unfällen führen, weil das Bremspedal nackten Sohlen weh tut". Ein Freund wurde von der Polizei aufgehalten und zahlte Strafe. Auf dem Strafzettel stand "indezentes Verhalten" (na ja, seine "Bekleidung" bestand nur aus der Badehose und er durchfuhr gerade eine Großstadt).
Bodengestalt: sehr vielfältig - Gebirge, Hochebene, Ebene, Donaudelta, Schwarze Meer Küste. In Höhen über 1600 m gibt es auch im Sommer Schnee. (Als Schüler machten wir einen Ausflug am Balea-See, in den Südkarpaten. Alle trugen Sommerkleider. Auf ging es mit der Seilbahn. Überraschung: warme Luft, aber Schnee. Viele Touristen beim Sonnenbad (werdet ihr oft sehen in den Karpaten). Folge. Schneeballschlacht in Badeanzüge). Tip: Waten durch die vielen Bäche. In Siebenbürgen: viele sächsische Schlösser zu besichtigen (alte Städte - Steinboden - sehr angenehm für nackte Sohlen). Nach jeden größeren Regen treten die Flüsse aus ihren Betten. Tip: Spazieren durch Sumpf, Moor, Sand, Lehmboden - am besten abwechselnd. Aber Achtung an die Verpestung (Industrie). Im ganzen Land: Wälder.
Mögliche Gefahr: Kreuzottern (jetzt selten - Karpaten)
Bukarest: sehr schmutzig. Viele Scherben (in den Parks), viel Schleim, Kippen (überall). U-Bahn - der Schmuddel klebt an den Fußsohlen. Viele Bettler (Achtung! Manche von diesen küssen anscheinend reichen Leute die Schuhe / Füße.). Es gibt doch viele günstige Stellen für barfuß.
Die Tips und viele Informationen verdanke ich meiner Frau.
P.S.: Wenn gewünscht könnte ich ein barfüßiges Deutsch-Rumänisches Wörterbuch (10 - 20 Wörter) posten.
Was den Schmutz in den Städten anbelangt, so sind industrielle Regionen horrend verschmutzt. Besonders der Donbas war 2001 für mich ein Erlebnis. Weniger die alleroren anzutreffenden Glasscherben sind das Problem. Vielmehr rotzt einfach jeder umher. Und von Staub aus den Fabrikschlöten kann gar nicht mehr die Rede sein. Das Zeug qwuillt so fett aus der Esse, das es unmittelbar daneben als Fallout hernieder kommt. Dann stinkts, alles ist braun und grau überlagert. Sicher sind da genug komplexe Gifte drin, die in eventuellen Wunden in den Füßen nicht gut sind. Fast alle Regengullis sind versotten, zugefüllt mit Schwemmgut. Die Deckel obendrein geklaut (Zapzerap...)und zu Geld gemacht. Regnet es lange, säuft alles ab. Und dann steht das Wasser auf den versiegelten Flächen. Schuhe? Ja, aber besonders die Frau entledigt sich dieser dann sehr schnell.